Landlergruppe Feldkirchen
Der Landler ist ein
Rundtanz, zum Teil im 3/4 zum Teil im 2/4 Takt, der seit dem
Mittelalter bekannt ist. Er besteht aus mehreren Teilen (bei
uns 9), wobei gesungen, gestampft und gepascht wird.
Der Name deutet schon auf die Herkunft des Landlers hin. Das
Landl ist das Hausruck- und Traunviertel, also jenes
Gebiet, das schon zu Österreich gehörte, als unser
Innviertel noch bayerisch war. Die Bedeutung des Landlers zeigt
die Tatsache, daß auch große Komponisten Landler
komponierten, z. B. Beethovens Mödlinger Tänze
und Schuberts Deutsche Tänze. Wie für
den Walzer war der Landler auch Vorläufer des Schuhplattlers
und des Steirischen.
Ob der Landler bei uns je getanzt oder vor langer Zeit - mit
dem Aufkommen des Walzers - vergessen wurde, läßt
sich nicht mehr feststellen. Tatsache ist, daß der Landler
in vielen Gemeinden unseres Bezirkes (z. B. Gilgenberg, Schwand,
St. Johann a. W.) heimisch war und bis in die jüngste Zeit
getanzt wurde. Bei uns wurde vor etwa 40 Jahren durch den Gilgenberger
Ludwig Lanzl, der nach Vormoos geheiratet hatte, der Landler
eingeführt, nach ein paar Jahren aber wieder aufgegeben.
Erst im Jahre 1987 hat sich eine kleine Gruppe wieder für
den Landler interessiert und unter Mithilfe von Josef Huber,
Reihuber, Schwand, eingelernt. Im Rahmen eines Brauchtumsabends
am 23. April 1988 tanzte die Gruppe, die aus etwa 15 Paaren
besteht, erstmals öffentlich.
Die einzelnen Teile des Landlers werden bei uns Eichten
genannt und sind bei jeder Zeche ein wenig anders. Sie sind
gewissermaßen geistiges Eigentum der Gruppe und dürfen
von anderen Gruppen nicht nachgemacht werden. Die Lieder, die
beim Landlertanz gesungen werden, wurden teilweise überliefert,
zum Teil werden aber immer wieder neue gedichtet, die auch aktuelle
Ereignisse einbeziehen. Auch Trutz- und Spottlieder sind sehr
beliebt.
Die Musik, die man zum Landler spielt, wird in den alten Landlergebieten
meist von einer oder zwei Geigen und einem oder mehreren Blasinstrumenten
gemacht. In diesen Gegenden ist deshalb auch das Geigespielen
mehr verbreitet als anderswo. Bei unserer Gruppe muß die
Ziehharmonika vorläufig andere Instrumente ersetzen. Dem
Gründungsobmann Andreas Weiß ist es zu verdanken,
dass die Landlergruppe so aktiv ist und derzeit 16 Paare und
einen Spielmann zählt. Die Landlergruppe trifft sich zum
monatlichen Landln beim Wirt zVormoos und nimmt an Volks-
und Brauchtumsveranstaltungen in Nah und Fern teil.
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Der derzeitige Obmann Franz
Seidl führt die Geschicke der Landlergruppe mit viel Umsicht und
Elan und konnte beim Dorffest in Vormoos den Gründungsobmann besonders
auszeichnen.
Mittlerweile hat sich auch
der Vorstand geändert: Alexander Lang und sein Stellvertreter Martin
Brandstötter führen seit Oktober 2008 die Geschicke des Vereins.
Neue Gstanzl:
DFeldkirchna sand lustig, koa bißl net gschreckt,
mir ham drum a slandln zu neuem Leben erweckt.
Es stirbt da kloa Krama, da Supermarkt lebt,
Neuigkeiten erfahrt jetzt koaner, beim Kaufn wird nimma gredt.
Aba dWirtshäuser dö Stehn voll a da Blüah,
bei ea kriagst allwei nu a frischi halbe Bier. |

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